„Ich würde hier gerne etwas aufbauen“

Robert Moran bildet beim Pulheimer SC mit Tim Fehrenbach ein starkes Gespann

Stefan Kleefisch
15. Mai 2019, 15:53 Uhr

Robert Moran (l.) und Tim Fehrenbach sind seit Beginn der Rückrunde ein starkes Gespann beim Pulheimer SC.

Robert Moran ist zurück im Trainergeschäft. Der Schotte, der zuletzt jahrelang bei der Kölner Fortuna mehrere Posten bekleidete, ist seit dem Winter beim Pulheimer SC tätig. Dort bildet er ein Gespann mit Tim Fehrenbach. Bei der Fortuna stieg Moran als Spieler und Co-Trainer mit der U23 von der Kreisliga B bis in die Landesliga auf. Nach dem Abschied von Andre Otten übernahm der 37-Jährige ein komplett neu formiertes Team als Hauptverantwortlicher Trainer im Winter und führte es auf einen einstelligen Tabellenplatz. Nach einer enttäuschend verlaufenen Hinrunde wurde er in der Vorsaison von Tilman Waegner abgelöst. Nun ist er erfolgreich beim Aufsteiger in die Kreisliga A Rhein-Erft aktiv, gemeinsam mit Tim Fehrenbach führte er den Traditionsverein in der Rückrunde aus der Abstiegszone heraus. Im Interview blickt er zurück und erläutert seine Pläne für die nahe Zukunft. 

Wie bist Du nach Pulheim gekommen?

„Der Verein hatte nach dem Wiederaufstieg eine lange Negativserie. Mit zehn Punkten stand die Mannschaft im Winter auf einem Abstiegsplatz. Der Verein hat mich angesprochen und gefragt, ob ich bereit wäre den Tim zu unterstützen und ihm zu helfen. Ich kannte die Situation aus meiner Zeit als Trainer bei Fortuna. Wenn du in dem Hamsterrad feststeckst, dann helfen manchmal ein paar neue Ansichten und Impulse von außerhalb. Manchmal musst du nur an ein paar kleinen Stellschrauben drehen. Die Qualität der Spieler musste nur herausgekitzelt werden. Das professionelle Umfeld bei der Fortuna hat mich geprägt. Ich habe viel bei Uwe Koschinat abschauen können. Mir gefiel, dass der Verein den Trainer nicht entlassen hat, sondern wir haben versucht, als Team gemeinsam aus dem Keller rauszukommen. 

Wie läuft eure Zusammenarbeit ab?

Bei Fortuna war ich zu nah an der Mannschaft dran, ich denke, das war auch ein bisschen das Problem von Tim. Du darfst nicht zu viel auf persönliche Eitelkeiten eingehen. Ich schaue jetzt mehr als früher darauf, wer gibt Gas. Das Leistungsprinzip zählt. Wir haben uns natürlich vorher auch einmal getroffen und beschnuppert. Die Chemie stimmte. Wir tauschen uns regelmäßig über taktische Vorgaben, Trainingsinhalte und die Aufstellung aus. Der Umgang miteinander ist sehr offen und ehrlich, da nimmt keiner ein Blatt vor den Mund. Ich bin beruflich sehr eingespannt und kann nicht immer anwesend sein. Das passt super. Wir bewegen uns auf einer gleichberechtigten Ebene.

Wie zufrieden bist Du mit der sportlichen Entwicklung in 2019?

Die Jungs haben unsere Vorgaben super umgesetzt und viel Selbstbewusstsein getankt. Wir haben in acht Spielen sechs Siege geholt. Das spricht für sich. Wir sind komplett im Soll. In der Rückrunden-Tabelle sind wir im oberen Drittel. Letztes Wochenende haben wir gegen RW Ahrem 1:5 verloren. Die steigen zurecht auf. Glückwunsch, das war bisher der stärkste Gegner. Ich muss auch das Umfeld dort loben, da waren 300 bis 400 Zuschauer vor Ort, alle drei Mannschaften haben nachher zusammen gefeiert. So etwas würde ich gerne auch in Pulheim aufbauen. Die Spieler sollen sich mit dem Verein identifizieren. Die Zuschauer sollen mit Freude zur Platzanlage kommen.  

Sag uns aus deiner Sicht etwas über den Pulheimer SC…

Der Verein ist gut geführt und steht auf soliden Beinen. Wir haben einen Kunstrasen- und einen Rasenplatz mit Tribüne. Ab Sommer will ich verstärkt auf dem Rasen spielen. Der Verein hat in den letzten Jahren viel in die Ausbildung der Jugend-Trainer investiert, Scheine und so weiter, damit der eigene Nachwuchs nach oben gebracht werden kann. Sie haben aus den letzten Jahren und den Abstiegen gelernt. Das wird der Weg auch in Zukunft sein. Es kann nicht sein, dass Geyen oder Brauweiler höher spielen. Mittelfristig muss die Bezirksliga wieder das Ziel sein.   

Wie geht es weiter in der Saison 2019/20?

Für mich spricht nichts gegen eine weitere Zusammenarbeit, auch in der Konstellation mit Tim und mir. Wir würden die bestehende Mannschaft gerne zusammenhalten und mit U19-Spielern aufstocken. Dann sollten wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben und einen einstelligen Tabellenplatz erreichen können. 

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