Kaczmarek: „Ein Fifty-Fifty-Spiel“

Samstag in Münster, Fortunas Trainer plant ab Januar wieder mit Scheu und Exslager

Stefan Kleefisch
20. Dezember 2018, 13:20 Uhr

Sebastian Ernst fehlt der Fortuna in Münster aufgrund der zehnten Gelben Karte. Foto: Augstein

Am 18. November 2000 gewann die Fortuna zuletzt im Preußenstadion, damals noch in der Regionalliga Nord. Torschütze beim 2:1-Sieg war damals ein gewisser Marco Antwerpen. Am Samstag (14 Uhr) wird er als Trainer auf Münsters Bank Platz nehmen, und alles dafür tun, dass die Gäste zu keinem Torerfolg kommen. Wenngleich die Mannschaft von Tomasz Kaczmarek dank des Treffers von Okan Kurt beim 1:1 in Großaspach nun endlich nicht mehr rechnen muss, wie lange die Torflaute bereits anhält, insgesamt waren es 621 Minuten, muss die Bilanz unter dem neuen Trainer dringend aufpoliert werden. Am besten schon im letzten Spiel vor der Winterpause. Andernfalls wird auf einem Abstiegsplatz Weihnachten gefeiert.   

„Das Spiel war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Wir haben es wieder nicht geschafft, uns zu belohnen. Es gab zwei, drei Phasen im Spiel, wo wir in Führung hätten gehen müssen. Es ist schön, dass wir wieder getroffen haben. Aber, es war klar, dass die Serie irgendwann zu Ende geht. Wir lassen uns ja jetzt nicht wegen eines Tores bejubeln“, sagt Kaczmarek zum jüngsten Remis. 1:17 Tore und drei Remis aus sechs Spielen ist die Ausbeute des Nachfolgers von Uwe Koschinat.


Kaczmarek hat Respekt vor dem kommenden Gegner, er sieht aber auch Fortschritte in den letzten Wochen bei seinem Team: „Münster hat viel fußballerische Qualität, vor allem ein unfassbar gutes Mittelfeld mit Pires, Kobylanski und Klingenburg. Das sind alles Spieler, die offensiv den Unterschied machen können. Die Preußen hatten in den letzten Wochen aber auch Defensivschwächen. Münster ist auch nicht in einer Hochphase. Es wird ein Fifty-Fifty-Spiel. Ein Sieg würde uns sicher extrem gut tun. Nach dem 0:13 aus den ersten beiden Spielen haben wir uns stabilisiert. Ein Dreier wäre wichtig für das Selbstvertrauen. Wir könnten mit einem besseren Gefühl in die Winterpause gehen. Ich bin nach wie vor sehr überzeugt von meiner Arbeit.“

Ein großes Lob hat Kaczmarek auch für seinen Mitarbeiterstab, die bereits seit mehreren Jahren für die Fortuna tätig sind. „Die Unterstützung, die ich hier von meinem Team bekomme, könnte nicht besser sein. Und das in einer schwierigen Phase der Saison. Sowohl Andre Poggenborg, Christian Osebold, als auch André Filipovic arbeiten mit mir auf hohem Niveau.“

Angesichts des drohenden Abstieges will Kaczmarek Neuverpflichtungen im Winter nicht ausschließen. Der Investor hat ihm bereits grünes Licht erteilt. „Es gibt Überlegungen. Nach Münster werde ich meine Zeit hier analysieren. Wichtig wird die Reaktion der Spieler am Samstag sein. Wir sind im Winter handlungsfähig. Die Bereitschaft den Kader zu optimieren ist auch von Seiten Herrn Schwetje gegebenenfalls da.“

Zunächst einmal gilt es die Partie in Münster erfolgreich zu bestreiten. Fehlen werden Dominik Ernst (zehnte Gelbe Karte) und Steven Ruprecht (fünfte Gelbe Karte). Maik Kegel kehrt hingegen nach abgelaufener Sperre in den Kader zurück. Moritz Hartmann, Thomas Bröker, Moritz Fritz, Benjamin Pintol, Bone Uaferro, Sebastian Schiek und Bernard Kyere konnten in dieser Woche nicht vollumfänglich trainieren. „Wir hatten einige angeschlagene Spieler. Wir haben die Trainingsumfänge reduziert, damit die Jungs für Samstag frisch sind und nochmal alles raushauen können. Wir hoffen, dass wir alle spielbereit bekommen. Das sind alles kleine großen Dinge. Erkältungen, muskuläre Beschwerden oder Prellungen“, sagt Kaczmarek, der vor allem mit der Darbietung des Torschützen einverstanden war. „Okan Kurt hat eine sehr, sehr gute Leistung gezeigt, nicht nur wegen seines Tores. Er war 80 Minuten lang unheimlich präsent in beide Richtungen. Er hat sich definitiv für mehr empfohlen. Er hat mich in Großaspach absolut überzeugt. Er hat auch einen Maßstab für sich gesetzt.“ 

Für die Partie in Münster letztmalig suspendiert sind Robin Scheu und Maurice Exslager. Mit dem Duo plant Kaczmarek aber künftig wieder: „Beide steigen Anfang Januar wieder ins Training ein. Sie bekommen eine faire Chance, die Dinge besser zu machen und sich über Leistung zu empfehlen. Damit ist das Ganze dann auch für mich ad acta gelegt. Sie werden auf jeden Fall die Rückrunde bei uns spielen.“

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