Spielabbruch Bei Arminia Köln-Süd II

Kreisliga D5: Eingesprungener Ersatzschiedsrichter beendet hitziges Spiel vorzeitig – der offizielle Mann in schwarz war nicht gekommen.

12. Dezember 2016, 14:54 Uhr

Das Ligaspiel zwischen der Arminia Köln-Süd II und der DJK Löwe wurde vorzeitig beim Stande von 3:3 abgebrochen. Vor Anpfiff war der offizielle Schiedsrichter nicht aufgetaucht. Kurzerhand übernahm ein mitgereister Zuschauer von DJK Löwe die Spielleitung. Es war ein körperbetontes, ruppiges Spiel, das von einigen strittigen Entscheidungen des Ersatzmannes geprägt war. Nachdem die erhitzten Gemüter überzukochen drohten, war der Schiedsrichter gut beraten, das Match abzubrechen. „Ihm kann ich keinen Vorwurf machen“, nimmt Arminias Trainer Benjamin Messner den Beschuldigten aus der Schusslinie, „wir hätten einen richtigen offiziellen Schiedsrichter für das Spiel gebraucht.“

Bis dahin hatte sich den Zuschauern ein spektakuläres Spiel geboten. Der DJK Löwe, selbst Tabellenneunter, bot dem Aufstiegskandidaten und Gastgeber Arminia Köln II Paroli und konnte einen zweimaligen Rückstand ausgleichen. Für die Arminia wäre ein Sieg immens wichtig gewesen, um an der Tabellenspitze dranzubleiben. Dieser Extraschuss an Motivation sorgte wohl auch dafür, dass die Emotionen im Spielverlauf hochschlugen. Vor allem den angeblichen Treffer zum 3:3 von Jeffrey Ike (70.) für die Gäste zum abermaligen Ausgleich haben Messner und seine Mannschaft nicht im Tor gesehen. Der Schiedsrichter sah das anders. „Er hätte wenigstens jemanden fragen können“, meint der Arminia II-Coach, für den die Fehlentscheidung deutlicher nicht hätte sein können. „Dann gab es bei uns natürlich viele erhitzte Gemüter. Wir haben viele temperamentvolle Spieler“, gibt Messner eine Überreaktion seines Teams zu. Ein Spieler habe er nach vollzogenen Abbruch in der Kabine beruhigen müssen. Zu weiteren Ausschreitungen sei es aber nicht gekommen.

„Es war ein hartes Spiel mit vielen Fouls“, gibt Messner das Spiel wieder, „aber das ist in der Kreisliga so. Da gibt es Spiele, in denen man mal weggetreten wird.“ Eine große Sache will der Trainer aus dem Abbruch trotzdem nicht machen. Nun gehe er davon aus, dass das Spiel noch einmal neu angesetzt wird – natürlich mit offizieller Spielleitung durch einen Vertreter des Verbandes. Dabei will er an den Erfolg der laufenden Saison anknüpfen: „Wenn wir zusammen bleiben, können wir oben bleiben. Das Potential ist da.“ Mit Tabellenplatz Drei und einem Spiel weniger als der mit sieben Vorsprung anführende RSV Rath-Heumar II müsse er zufrieden sein. Seine Mannschaft habe nun Blut geleckt und darf von dem Aufstieg träumen. „Mittlerweile ist das ein Ziel für uns geworden“, erklärt Messner selbstbewusst und hofft auf eine verletzungsfreie Rückrunde: „In der Kreisliga sind die Spieler nicht eins zu eins zu ersetzen.“

Am Sonntag steht ein weiterer Prüfstein für die Arminia bevor. Zum letzten Spiel des Jahres kommt mit Galatasaray Köln ein dicker Brocken zur Fritz-Hecker-Straße, der es in sich hat. Danach wird man sehen können, wohin die Arminia-Reise in dieser Saison noch gehen kann. Über die Unterstützung vom Verein freut sich Messner:„Der Fokus im Verein liegt ganz klar auf unserer Mannschaft. Der Verein wünscht sich natürlich wieder ein Team in der C-Liga. Unsere erste Mannschaft steht momentan ja leider nur unter 'ferner liefen'.“ Die erste Garde der Südkölner steht in der Staffel 2 auf einem achten Platz mit enttäuschenden 23 Punkten Rückstand.

Autor: Julian Schwarzhoff

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